Weingut Söll, Südsteiermark

Das Weingut liegt etwas außerhalb von Gamlitz, auf ca. 470m Seehöhe, eingebettet in die hügeligen Weingärten der reizvollen Landschaft, nah an der slowenischen Grenze. Es umfaßt 8 Hektar Eigenflächen, eine angeschlossene 17 ha Landwirtschaft liefert Früchte für Saft- und Edelbrandproduktion.




"Qualität ist unsere Überzeugung", sagt Hannes Söll. "Meine Philosophie Schon früh hab ich gelernt:

Die Qualität der Traube ist ausschlaggebend für die Qualität des Weines, d.h. kurz gesagt, die Weinqualität entsteht zum Großteil im Weingarten! Schon früh hab ich kapiert, dass viele Dinge, wie sie im Weinbau (auch Bioweinbau) betrieben werden, über Generationen nicht betreibbar sind. Daher hab ich begonnen, einen eigenen Weg zu suchen, ohne auf andere zu schielen, nicht das zu tun, was ausschließlich dem schnellen Profit dient... Ich mache heute nur mehr wenig so, wie ich es bei meiner Ausbildung in Silberberg und dann bei der Ausbildung zum Weinbau- und Kellermeister gelernt habe. Ich möchte die Grenzen im steirischen Weinbau verschieben. Eines ist mir heute klar: Wenn Du wissen willst, wo die Grenzen liegen, musst Du immer wieder die Grenzen überschreiten!

Seit 17 Jahren keine Düngung! Die Folge - die Zellen der Blätter, usw. wachsen langsamer, sind enger zusammen, fester und dadurch widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, PflanzenSchutz ist nicht in dem Ausmaß notwendig; die Wurzeln der Weinstöcke wanderten in tiefere Bodenschichten und der Weinstock ist unabhängiger bei Niederschlägen, Trockenheit, ... Ich bin der Meinung Terroir ist mit Düngung (Doping) nicht möglich! Minimalbearbeitung! Durch häufiges Laubschneiden und Kürzen der Triebe entstehen in vielen Weingärten Reben – Hecken gleich, jeder Stock streng in ein Korsett gepresst, wie bei einer Militärparade. Unsere Rebstöcke, Blätter und Triebe werden fast ausschließlich händisch bearbeitet und wachsen natürlich und frei. Nicht nach Optik im Weingarten werden Entscheidungen getroffen, sondern nach der angestrebten Qualität und einer natürlichen Arbeitsweise.

Buntes Treiben! Seit acht Jahren werden die Rebstöcke wieder per Hand mit der Sense ausgemäht. In den Weingärten wachsen jetzt rund 25 verschiedene Gräser und Kräuter (statt etwa 8 vor 17 Jahren) was sich wiederum auf das ganze System (Boden, Bodenleben, Mikroorganismen, Vielfalt, Insekten, Weinstock und den Wein, ...) positiv auswirkt. Zudem bereitet es mir vor allem im Frühjahr und Frühsommer ein Vergnügen der Farbenpracht in den Weingärten und dem Treiben der unzähligen Insekten zuzusehen.

Der Mond als Zeit- und Rhythmusgeber! Seit 15 Jahren bearbeiten wir unsere Rebflächen nach Mondphase und haben erstaunliche Erfolge verzeichnet! In Folge machen wir auch die Ernte- und Kellerarbeiten ausschließlich nach den Mondphasen, damit wir auch die Weine noch natürlicher und weitgehend nach biologischen Kriterien verarbeiten können. „Alles, was auf unserer Erde wirklich Bestand hat, hat die Natur hervorgebracht“! Der Mensch neigt dazu, immer alles besser machen zu wollen und einzugreifen. "Höher, schneller, weiter" hat auch schon im Weinbau Einzug gehalten. Mein Motto: "Werden lassen". Sowohl im Weingarten und auch im Keller, darf die Natur gestalten“.